Betoninstandsetzung – eine vorrangige Zukunftsaufgabe für die nächsten Jahrzehnte

Jubiläumsveranstaltung: 25. Fachsymposium „Betoninstandhaltung heute für die Zukunft“ der LIB NRW mit Teilnehmer-Rekord

Alle Rekorde brach das 25. Fachsymposium ‚Betoninstandhaltung heute für die Zukunft‘, das die Landesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken NRW e.V. (LIB) in Kooperation mit der Bundesgütegemeinschaft Betonflächeninstandsetzung (BFI) durchführte: 326 Teilnehmer – darunter öffentliche und private Auftraggeber, Vertreter von Wohnungsbaugesellschaften und Energieversorgern, Mitarbeiter aus Ingenieur- und Architektenbüros sowie von ausführenden Unternehmen – waren zur Jubiläumsveranstaltung ins Kongresszentrum der Dortmunder Westfalenhalle gekommen, Sie alle profitierten von hochkarätigen Vorträgen über aktuelle Fragestellung zur Betoninstandsetzung. Zusätzlich informierten 31 Firmen im Rahmen einer begleitenden Industrieausstellung über neueste Produkte, Produktentwicklungen und Dienstleistungen rund um die Betoninstandsetzung. Krönender Abschluss war eine Aufführung des Freiburger Improvisationstheaters L.U.S.T.

Sebastian Fink Vorsitzender der LIB NRW e. V., Krefeld und Technischer Leiter SBS GmbH, Mülheim, erinnerte in seiner Begrüßung an die Anfangsjahre. Nach Gründung der Bundesgütegemeinschaft „Instandsetzung von Betonbauwerken“ mit Sitz in Berlin wurden Mitte der 80er Jahre die Bauverbände bundesweit aufgefordert, Landesgütegemeinschaften zu gründen. „Ziel war“, so Fink, „die Notwendigkeit der Erhaltung von Bauwerken und Brücken aus Beton stärker ins Bewusstsein der Auftrag vergebenden Stellen einerseits und der bauausführenden Unternehmen andererseits zu rücken.“ Seinerzeit habe der Fokus der öffentlichen und privaten Bauherren überwiegend auf Neubauaktivitäten gelegen. „Die Umsetzung der Idee war schwierig“, erinnert Fink, „denn sie erforderte ein Umdenken dahingehend, dass frühzeitige Instandhaltung in vielen Fällen sinnvoller und finanziell günstiger sein kann als Abriss und Neubau“ und betont: „Die Notwendigkeit, in diesem Geiste zu handeln, ist heute notwendiger denn je.“

Dies bestätigte auch sehr eindrucksvoll der gemeinsame Vortrag zur Instandhaltung von Brücken im kommunalen Bereich von Dipl.-Ing. Michael Haneke, Leiter Strategische Planung und Koordination a. D. im Wirtschaftsbetrieb Stadt Hagen und Dipl.-Ing. Karsten Ditscheid von den technischen Betrieben der Stadt Solingen. Die Referenten stellten darin die aktuelle Situation des öffentlichen Straßen- und Verkehrswegenetz vor. Zunehmender Verkehr und besonders die steigende Zahl der – häufig weit über dem Limit beladenen – LKW nagen an der Substanz konstruktiver Ingenieurbauwerke. Die Folge sind Staus, Verkehrsbeschränkungen oder gar Sperrungen. Dadurch entstehen einerseits hohe volkswirtschaftliche Schäden, andererseits beschleunigt sich so die Verschlechterung der Bausubstanz und zwar nicht nur auf Bundes- und Landesstraßen, sondern – aufgrund von Umleitungen – zunehmend auch im kommunalen Bereich. Michael Hanecke verwies auf eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu), der zufolge bei rund 7% der Brücken im kommunalen Bereich sofortiger Handlungsbedarf bestehe, bei 15 % Ersatzneubaubedarf bis 2030. „Die Sanierung bzw. der Neubau,“ stellten die Referenten angesichts dieser Zahlen fest, „bildet eine vorrangige Zukunftsaufgabe für die nächsten Jahrzehnte, damit die Leistungsfähigkeit unseres Verkehrsnetzes erhalten bzw. den neuen Standards angepasst werden kann.“

Dipl.-Ing. Torsten Commer, Zweigniederlassungsleiter Fa. Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG, Sonderbau West, Neuss ergänzte das Thema mit einem Referat aus Sicht eines ausführenden Unternehmers. Zwar sei als Folge steigender Wahrnehmung des Themas „Brücke“ in Politik und Öffentlichkeit insgesamt eine positive Entwicklung zu verzeichnen, trotzdem sei die kommunale Brückeninstandsetzung oftmals eine besondere Herausforderung in Sachen Kreativität und Flexibilität aller Beteiligten. Angespannte Haushaltslagen, unterbesetzte Fachabteilungen, mangelhafte Aktenlage sowie der Einfluss politischer Prioritäten, sind nur einige der Anforderungen, die von den ausführenden Unternehmen bei der Instandsetzung von Brücken zu bewältigen sind und Kompromisse erfordern. „Ausgaben für Brückenunterhaltung“, so Commer, „sind oft politisch „unattraktiv“. Um die Bedeutung von Infrastrukturmaßnahmen sichtbar zu machen und um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu steigern, propagierte Commer einen verstärkten Dialog und Erfahrungsaustausch zwischen allen Beteiligten. Zusätzlich regte er bauliche und organisatorische Verbesserungen bei der Durchführung von Einzelprojekten an.

Abgerundet wurde das Spektrum der Vorträge durch die Ausführungen von Dipl.-Ing. Siegfried Bepple, Geschäftsführer GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen, der wichtige Neuerungen der „vorgesehenen neuen Instandhaltungs-Richtlinie“, die nicht nachvollziehbar von der Deutschen Bauchemie wieder abgeblockt, vorstellte. Bepple bot dabei Hinweise auf die Vorgaben und Regelungen zur Überwachung durch das ausführende Unternehmen und zeigte auf, wie sich eine sinnvolle Eigenüberwachung auf die nachhaltige Qualitätssicherung auswirken kann.

Rechtsanwalt Prof. Dr. Werner Langen Kapellmann und Partner Rechtsanwälte mbB, Mönchengladbach-Berlin-Brüssel-Düsseldorf- Frankfurt-Hamburg-München erläuterte das neue Bauvertragsrecht und seine Auswirkungen auf die Ausführung von Betoninstandhaltungsarbeiten. Im Fokus standen dabei besonders die Auswirkungen der neuen Vorschriften auf die Durchführung von Betoninstandhaltungsarbeiten.

Dr.-Ing. Angelika Eßer von der Universität Duisburg-Essen; Institut für Massivbau, erklärte die leistungsgerechte Anwendung von Rissfüllstoffen, die noch nach der derzeitigen Instandsetzungs-Richtlinie geregelt wird, in Zukunft jedoch von der kommenden Instandhaltungs-Richtlinie abgelöst werden soll. Aufgabe des Sachkundigen Planers wird es dabei sein, die Anforderungen an die von den Rissfüllstoffen zu erbringenden Merkmale anhand von Expositionen und Einwirkungen bauteilbezogen festzulegen.

Krönender Abschluss der Veranstaltung war der Auftritt des Freiburger Improvisationstheaters L.U.S.T. Quasi aus dem Nichts, nur auf Zuruf von Stichworten aus dem Publikum entwickelten die Schauspieler zu improvisierter Musikbegleitung ihre Geschichten voller spontaner Comedy, Wortwitz und Situationskomik. Und da weder das Publikum noch die die Akteure wussten, was als nächstes passiert, blieb die Vorstellung spannend bis zum Schluss.

Das nächste Fachsymposium der Landesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken NRW e.V. (LIB) ist bereits geplant und wird am 1. Februar 2018 stattfinden. Das Programm des 26. Fachsymposiums und alle anderen wichtigen Details dazu werden wir rechtzeitig auf unserer Homepage veröffentlichen.

Ansprechpartner für die Presse
Dipl.-Ing. Frank Pawlik
Geschäftsführer
Landesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken NRW e. V.

Sitz der Geschäftsführung:
Krefeld
Bökendonk 15
47809 Krefeld
Tel.: +49 2151 5155-13
Fax: +49 2151 5155-92
info@lib-nrw.de
www.lib-nrw.de

 

 

   
Rekordveranstaltung: Mehr als 326 Teilnehmer waren zum 25. Fachsymposium „Betoninstandhaltung heute für die Zukunft“ ins Kongresszentrum der Dortmunder Westfalenhalle gekommen, das das die Landesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken NRW e.V. (LIB) in Kooperation mit der Bundesgütegemeinschaft Betonflächeninstandsetzung (BFI) durchführte.

 


Sebastian Fink Vorsitzender der LIB NRW e. V., Krefeld und Technischer Leiter SBS GmbH, Mülheim, erinnerte in seiner Begrüßung an die Anfangsjahre. „Ziel war“, so Fink, „die Notwendigkeit, die Erhaltung von Bauwerken und Brücken aus Beton stärker ins Bewusstsein der Auftrag vergebenden Stellen einerseits und der bauausführenden Unternehmen andererseits zu rücken.“

 


31 Firmen informierten im Foyer im Rahmen einer begleitenden Industrieausstellung über neueste Produkte, Produktentwicklungen und Dienstleistungen rund um die Betoninstandsetzung.


Mit fünf hochkarätigen Fach-Referaten und einem juristischen Vortrag profitierten die Teilnehmer von einem aktuellen Themenmix aus den unterschiedlichen Bereichen der Betoninstandsetzung. Unser Bild zeigt Dipl.-Ing. Frank Pawlik, Geschäftsführer der LIB NRW, Sebastian Fink, Vorstandsvorsitzender der LIB NRW (1. und 3. von links), sowie die Referenten (von rechts) Dipl.-Ing. Torsten Commer, Zweigniederlassungsleiter Fa. Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG, Sonderbau West, Neuss, Dipl.-Ing. Michael Haneke, Leiter Strategische Planung und Koordination, Wirtschaftsbetrieb Stadt Hagen, Dr.-Ing. Angelika Eßer, Universität Duisburg-Essen; Institut für Massivbau, Dipl.-Ing. Karsten Ditscheid, Technische Betriebe Stadt Solingen, Bodo Schmidt, BFI, RA Prof. Dr. Werner Langen Kapellmann und Partner Rechtsanwälte mbB, Mönchengladbach-Berlin-Brüssel-Düsseldorf- Frankfurt-Hamburg-München, Herbert Schaefer, Ehrenvorsitzender der LIB NRW und Dipl.-Ing. Siegfried Bepple, Geschäftsführer GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen.

 


Dr.-Ing. Angelika Eßer, Universität Duisburg-Essen; Institut für Massivbau, sprach über die leistungsgerechte Anwendung von Rissfüllstoffen.


Dipl.-Ing. Michael Haneke, Leiter Strategische Planung und Koordination a. D., Wirtschaftsbetrieb Stadt Hagen und Dipl.-Ing. Karsten Ditscheid, Technische Betriebe Stadt Solingen haben sich das Thema „Instandhaltung von Brücken im kommunalen Bereich – Ursachen und Folgen“ vorgenommen.

 


Praxisbeispiele zur Instandhaltung von kommunalen Brücken aus Sicht eines ausführenden Unternehmers stellt Dipl.-Ing. Torsten Commer, Zweigniederlassungsleiter Fa. Kemna Bau Andreae GmbH & Co. KG, Sonderbau West, Neuss vor.

 


„Eigen- und Fremdüberwachung im Rahmen der „neuen Betoninstandhaltungs-Richtlinie des DAfStb“ – Lästiges Beiwerk oder wichtiges Merkmal einer funktionierenden Qualitätssicherung?!“ fragt Dipl.-Ing. Siegfried Bepple, Geschäftsführer GQ Quadflieg Bau GmbH, Würselen in seinem Vortrag.

 


Das neue Bauvertragsrecht und seine Auswirkungen auf die Ausführung von Betoninstandhaltungsarbeiten stellt RA Prof. Dr. Werner Langen Kapellmann und Partner Rechtsanwälte mbB, Mönchengladbach-Berlin-Brüssel-Düsseldorf- Frankfurt-Hamburg-München vor.

 


Krönender Abschluss der Veranstaltung war der Auftritt des Freiburger Improvisationstheaters L.U.S.T. Quasi aus dem Nichts, nur auf Zuruf von Stichworten aus dem Publikum entwickelten die Schauspieler zu improvisierter Musikbegleitung ihre Geschichten voller spontaner Comedy, Wortwitz und Situationskomik.

Bildnachweis: Alle Bilder Rita Jacobs