Selbstheilung von Rissen in Beton in wasserundurchlässigen Betonkonstruktionen
– Erfahrungen aus der Praxis und Folgerungen
Dr.-Ing. Carola Edvardsen, COWI A/S, Kongens Lyngby, Dänemark

Häufig wird DIN/EN 1992-3 für den Entwurf von wasserundurchlässigen Betonkonstruktionen herangezogen. Dieser Norm zufolge könnte man annehmen, dass für Wasserrückhaltestrukturen durchgehende wasserführende Risse zulässig seien. Guten Gewissens glauben Planer daher, dass durchgehende Risse zwischen 0,05 und 0,20 mm akzeptabel seien. Diese Annahme trifft jedoch nur zu, falls die Trennrisse innerhalb relativ kurzer Zeit effektiv heilen.

Das Stattfinden einer Selbstheilung von Rissen ist von verschiedenen Bedingungen abhängig. Leider kommt es nicht immer zu einer Selbstheilung von Rissen in der Praxis. Die betroffenen Stahlbetonkonstruktionen können daher durch frühzeitige Bewehrungskorrosion gefährdet sein. Diese kann so weit gehen, dass sogar die Standsicherheit gefährdet ist, sofern keine geeigneten Gegenmaßnahmen (z.B. Injektionen) angewendet werden.

Die Präsentation gibt einen Einblick in die Gestaltung von WU-Bauteilen, dabei wird auf die Bedingungen der Selbstheilung von Rissen eingegangen und mit Beispielen aus der über 30jährigen Erfahrung der Referentin als Betonexpertin auf internationalen Bauvorhaben belegt.

 

Ersatzbaustoffverordnung
– Anforderungen für die Betoninstandsetzungsbranche
Dipl. Geogr. Stephan Haupenthal, SH-Management, Hattingen

Durch das In-Kraft-Treten der Ersatzbaustoffverordnung zum 01.08.2023 hat sich die gesetzliche Grundlage für die Verwertung von Rückbau- und Abbruchstoffen maßgeblich verändert.

Standen bislang die Anforderungen an die Güte der Rückbau- und Abbruchabfälle stark unter dem Aspekt einer Abfall lastigen Betrachtung und wurde die Verwertung durch eine Vielzahl Bundesland-spezifischer Vorgaben noch komplexer, so verändern die Anforderungen aus der Ersatzbaustoffverordnung den Umgang mit diesen Stoffen teilweise grundlegend.

Die Betoninstandsetzungsbranche verändert durch Ihre Methoden und eingesetzten Materialien die Beschaffenheit der zukünftigen Rückbau- und Abbruchabfälle teilweise wesentlich. Damit nimmt sie Einfluss auf die Verwertbarkeit zukünftiger Ressourcen.

Im Vortrag werden die wichtigen Schnittstellen von Ersatzbaustoffverordnung und Betoninstandsetzungsbranche aufgezeigt. An praktischen Beispielen wird gezeigt, welchen Einfluss die Betoninstandsetzung auf die zukünftige Ressource „Recyclingbaustoff“ haben kann und welche möglichen Auswirkungen zukünftig daraus für die Betoninstandsetzungsbranche erwachsen könnten.

 

Nachhaltigkeitsaspekte der Instandhaltung von Betonbauwerken
– Umweltfreundliche Materialien und Verfahren
Dr.-Ing. Tim Schade, Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V., Bochum

Der volkswirtschaftliche Wert des Anlagevermögens aller baulichen Anlagen bleibt erhalten, indem diese kontinuierlich an die Nutzungsanforderungen angepasst werden. Im Bau- und Immobilienmarkt ist ein Trend zu einem im Vergleich zu Neubauten anwachsenden Anteil des Bauens im Bestand erkennbar. Die Werterhaltung spielt daher auch im Hinblick auf die Funktionssicherheit von Bauwerken eine zentrale Rolle.

Eine gut geplante Instandhaltung ist im Bauwesen entscheidend für die Werterhaltung. Dadurch werden die Emissionen, die der Neubau verursacht, erheblich reduziert. Die Instandhaltung an sich ist daher bereits nachhaltig. Bei der Instandhaltung selbst sind, wie beim Neubau, verschiedene ökologische Ziele zu beachten. Der Beitrag greift Aspekte der Nachhaltigkeit bei der Instandhaltung im Betonbau – unterteilt in regulatorische, bautechnische, baustofftechnische und bauverfahrenstechnische Maßnahmen – auf.

 

Wie kann künstliche Intelligenz (KI) in der Automatisierung der Dokumentation von Schäden an Betonbauwerken unterstützen?
Firdes Celik, M.Sc., Ruhr-Universität Bochum

Künstliche Intelligenz (KI) verändert zunehmend Prozesse, indem Automatisierung ermöglicht und Entwicklungsprozesse beschleunigt werden. Was früher undenkbar war, ist heute nicht nur möglich, sondern eröffnet völlig neue Perspektiven. Insbesondere in der Schadensdetektion an Bauwerken zeigt sich das Potenzial von KI, komplexe Analysen effizient und präzise durchzuführen. Doch wie funktioniert das genau? Im Vortrag wird eine verständliche Einführung in die Grundlagen der Künstlichen Intelligenz gegeben und erläutert, wie bildbasierte KI-Systeme bereits heute zur Detektion von Schäden eingesetzt werden. Anhand von Bild- und Videobeispielen werden die aktuellen Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Technologien veranschaulicht und es wird verdeutlicht, wie entscheidend die Vorbereitung der Daten – dem „neuen Gold“ – und das Training der KI-Modelle für den Erfolg dieser Systeme sind. Ziel des Vortrags ist es, einen klaren Einblick in die Chancen und Grenzen der KI-gestützten Schadensdokumentation zu geben und aufzuzeigen, wie diese Technologie die Qualität und Effizienz im Bauwesen nachhaltig verbessern kann.

 

Werte als Kompass – Die Bedeutung von Haltung und Verantwortung im Leben und in der Karriere
Steffi Jones, Fußball-Weltmeisterin 2003 und dreifache Europameisterin

Steffi Jones, Weltmeisterin 2003 und dreifache Europameisterin, zählt zu den erfolgreichsten deutschen Fußballspielerinnen aller Zeiten. Doch ihr Erfolg endet nicht auf dem Spielfeld. Nach ihrer aktiven Karriere hat sie sich konsequent gesellschaftlichen und beruflichen Herausforderungen gestellt. In ihrer Keynote „Werte als Kompass“ teilt Steffi Jones ihre persönlichen Erfahrungen, wie Rückschläge und Erfolge sie geprägt haben und welche Rolle Werte wie Respekt, Ehrlichkeit und Verantwortung auf ihrem Lebensweg gespielt haben.

Als Leiterin der Organisationsentwicklung bei 5minds und engagierte Verfechterin sozialer Gerechtigkeit zeigt sie auf, wie Werte nicht nur Orientierung im beruflichen, sondern auch im privaten Leben bieten können. Ihre persönliche Geschichte und ihre klare Haltung zu gesellschaftlichen Themen machen deutlich, dass Verantwortung und Integrität der Schlüssel zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Zukunft sind.